LeserInnenbriefe :
Wie käuflich sind die Schulen?
■ betr.: „Haspa ködert Kinder“, taz hamburg vom 16. 11. 2010
Nicht nur die Haspa versucht mithilfe von Schulen neue Kunden zu akquirieren beziehungsweise an sich zu binden. Am Elternsprechtag „stolperte“ ich im Schulflur unter anderem über ein Werbeplakat des Telefonanbieters O2, Werbematerial inklusive. Es stellte sich heraus, dass diese Firma zwei bessere Pinnwände finanziert hat und im Gegenzug in der Schule für ihren Telefontarif werben darf. Die Schule bewirbt bei ihren gut 500 Schülern und deren Familien also aktiv einen Telefonanbieter und nutzt dabei das Abhängigkeitsverhältnis, in dem sich diese befinden, aus – das alles für zwei (!) Metallplatten mit Löchern! Was bieten Schulen ihren Werbepartnern erst an, wenn mal ein „echtes“ Angebot, wie Erneuerung der Fenster, Ausstattung des Pausenraums oder einer Espressomaschine fürs Lehrerzimmer unterbreitet wird? Mir graut! PETRA BÄUMER,
Sponsor Siemens passt
■ betr.: „Freund der Atomkraft sponsert Green Capital“, taz hamburg vom 18. 11. 2010
Green Capital = Abholzung zigtausender Bäume (zurzeit vor allem in Wilhelmsburg), Bevorzugung des Autoverkehrs (keine Umweltzone), Kohlekraftwerk Moorburg, Preiserhöhungen beim HVV, Atomtransporte durch die Stadt, Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher Emissionen der vielen Kreuzfahrschiffe, die hierher gelockt werden – die Liste lässt sich noch beliebig verlängern.
Ein paar Umwelttaxis und Fahrrad-Ausleihe – das sind die klimaschützenden Maßnahmen in Hamburg!
Vor dem Hintergrund, dass dieser Titel aus rein kommerzieller Sicht vergeben wird, passt es doch hervorragend, dass Siemens als Premiumsponsor auftritt – Vattenfall wäre auch dafür geeignet, haben sie doch einen Offshore-Windpark gebaut! INGRID GANGLOFF