piwik no script img

■ SoundcheckLemonheads

Gehört: Lemonheads. Es war einmal ein Trio aus Boston, das spielte gnadenlos guten Punkrock ... naja Punkpop. Frontman dieser Zitrusfrucht-Häupter war ein gewisser Evan Dando, seines Zeichens bekennender Proband der Rauschmittelindustrie. Böse Zungen behaupten, diesem Umstand sei es zu verdanken, daß Dando den vorherigen Hamburg-Auftritt seiner Lemonheads mit einem Sturz in den Bühnengraben beendete. Nicht stoned, dafür mit infantilem Pilzkopf, wollte er am Dienstag in der Markthalle Wiedergutmachung betreiben. Doch Dandy-Dando, der die ungewohnte Seichtheit der letzten CDs dem Einfluß seines Traumlands Australien zuschreibt, hat wohl zu intensiv mit Koalabären geschmust. Wie anders ist es zu erklären, daß der Teenieschwarm sich samt Combo seinen pogowilligen Fans derartig unmotiviert darbot? Nach 50 Minuten und einmal Alibi-Stagediving verließ Dando die Bühne, um nach ein paar lieblos hingeklampften Zugaben endgültig zu verschwinden. Außer Starallüren scheint Dando in den letzten Jahren nicht viel dazu gelernt zu haben. Andreas Dey

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen