: Leiden vermeiden – mit Geld
Das Kinderhilfswerk terre des hommes präsentierte gestern eine Werbekampagne zum Thema „Kinder in bewaffneten Konflikten“. Als minderjährige Soldaten, Minenopfer oder Prostituierte, sagte Schirmherrin Dagmar Berghoff, „zahlen Kinder eine hohen Preis dafür, daß Erwachsene Krieg führen“. Ganz bewußt verzichtet die von der Werbeagentur Springer & Jacoby International für terre des hommes kostenlos entwickelte Kampagne auf Schreckensbilder von leidenden Kindern. „Wir werden ständig mit brutalen Fotos konfrontiert; die Menschen stumpfen dabei ab“, begründete Manfred Schüller von Springer & Jacoby das ungewöhnliche Konzept: „Wir lassen die Bilder im Kopf entstehen“ (siehe Abbildung unten).
Terre des hommes spart den Schockeffekt und kommt ohne Umwege zum Punkt: „Das Leid von Kindern ist vermeidbar – durch Geld!“, erläuterte Pressesprecher Wolf-Christian Ramm die schlichte Botschaft. Obwohl, räumte Ramm ein, mit Geld allein nicht alle Probleme und vor allem die politischen Ursachen für Kriege nicht zu beseitigen seien. Das beste „social marketing“ ersetzt schließlich kein politisches Engagement. Christiane Tursi
Abb.: Terre des hommes / Springer & Jacobi
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