■ Bundesliga: Leicht gehemmt
Bochum (dpa/taz) – „Als Freund“, so Lothar Matthäus, habe ihm der Bayern-Trainer mitgeteilt, „daß Bayern gern weiter auf meine Erfahrungen und Fähigkeiten bauen will“, als Kaiser war Franz Beckenbauer etwas ungnädiger. „Er hatte noch ein bißchen Hemmungen“, attestierte er seinem Mittelfeld-Dynamo eine Eigenschaft, die an diesem sonst eher weniger zu beobachten ist. Die Hemmungen hinderten Matthäus in Bochum beim 3:1 gegen Wattenscheid jedoch nicht, das erste Bayern-Tor durch Valencia (51.) und das dritte durch Frey (70.) mit glänzenden Pässen vorzubereiten und zwischendrin (65.) selbst einen 20-Meter-Freistoß ins Netz zu zirkeln. „Wenn es in der Mannschaft stimmt, ist es leicht auf dieser Position“, trauerte Matthäus nur noch dezent der alten Libero-Rolle nach, allerdings stimmte es im Bayern-Team erst nach dem Führungstor. Bis dahin hatte Wattenscheid vor 30.000 Zuschauern gut mitgehalten, aber beste Torchancen vergeben. Der Ehrentreffer durch Bach fiel erst zwei Minuten vor Schluß. „Unser Glück war die Torfolge“, gab Beckenbauer zu. „Bis dahin hatten wir erhebliche Probleme. Wenn man Meister werden will, darf man solche Probleme nicht bekommen.“
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