: „Lehrer sind rechtsfremd“
■ CDU-Juristen fordern Rechtskundeunterricht an Schulen
Rechtskundeunterricht muß endlich in die Hamburger Schulen: Dafür setzt sich die Hamburger Arbeitsgemeinschaft Christlich-Demokratischer Juristen ein. „Der junge Mensch muß früh lernen, daß Recht nicht nur abstrakte Gerechtigkeit bedeutet, sondern vor allem geschriebenes Recht, mit dem Rechtssicherheit verbunden ist“, sagte gestern der Jura-Professor Werner Thieme.
Bereits in der Grundschule sollten möglichst praxisnahe juristische Beispiele vermittelt werden. So könnten rechtliche Aspekte bei Drogen- oder Partnerschaftsproblemen, Miet- und Kaufverträgen, Volljährigkeit oder – angesichts der enormen Vandalismusschäden – der Eigentumsschutz im Unterricht behandelt werden. Thieme hat auch schon einen Schuldigen für das mangelhafte juristische Wissen der Deutschen ausgemacht: „Die Rechtsfremdheit des deutschen Volkes ist die Folge der Rechtsfremdheit der Lehrer.“ Die schulpolitische Sprecherin der Hamburger CDU-Fraktion, Ingeborg Knipper, will nun mit einem Parlamentsantrag die politische Diskussion zu diesem Thema anschieben, denn in den neuen Bundesländern, so in Sachsen, sei der Rechtskundeunterricht im Gegensatz zu Hamburg schon längst fester Bestandteil des Unterrichts.
dpa/taz
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