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Archiv-Artikel

Leguminosen und Gräser

betr.: „Komapatient gesundgebetet“, taz vom 9. 12. 04

Frau Gersmann schreibt, dass das Gras am Waldboden zu viel Wasser brauche und den Baumnachwuchs verhindere. Es ist eben gerade die Lehrmeinung der „geschlossenen Krone“ (also die Verhinderung des Bodenbewuchses durch Beschattung), die seit den 50er-Jahren herumgeistert und eine Gesundung des Waldes verhindert. Während sich in der Landwirtschaft viele neue, und andere, Bewirtschaftungsmethoden bewährt haben, wird im Wald immer wieder dieses Gespenst hervorgezaubert. Nur eine vielfältige, sich ergänzende, Wurzelmasse vermag Einfluss zu nehmen auf die Versauerung des Bodens. Eine vernünftige Mischung von Leguminosen und Gräsern hilft den Waldbäumen, wieder gesund zu werden.

Der Wurzelraum muss langsam und natürlich vertieft, die Bodenverdichtungen durch Durchdringung von Wurzeln aufgelöst werden. Im Weinbau und vielen anderen Sonderkulturen funktioniert es bereits bestens. Nur beim Wald versucht eine überalterte und verkrustete Forstwissenschaft Neuerungen zu verhindern. Wahrscheinlich aus Angst, zu Landwirten „degradiert“ zu werden.

WOLFGANG MOLINARI, Kiefersfelden

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