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Lebensgefährtin mit 30 Messerstichen verletzt

Vor einer Schwurgerichtskammer des Hamburger Landgerichts hat gestern der Prozeß gegen den 37jährigen Lagerarbeiter Harry R. begonnen. Ihm wird vorgeworfen, im November 1991 seine 43jährige Lebensgefährtin im Einkaufszentrum Mümmelmannsberg durch mehr als 30 Messerstiche lebensgefährlich verletzt zu haben. Der Angeklagte, ältester von 13 Geschwistern, war bereits 1979 wegen eines Eifersuchtsmordes an seiner damaligen Freundin zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Nach Zeugenaussagen soll Harry R. wie wild auf die am Boden liegende Frau eingestochen und ihren Kopf auf das Pflaster gestoßen haben. Erst nachdem er von drei jungen Männern aufgefordert wurde, die laut um Hilfe schreiende Frau in Ruhe zu lassen, war er geflüchtet.

Vor den Richtern bekräftigte der Angeklagte, daß er die Frau, zu der eine herzliche und enge Beziehung habe, nicht habe töten wollen. Nach wiederholten Auseinandersetzungen sei es plötzlich zu einem Streit gekommen.

Die verwitwete Frau lebt auch weiterhin mit dem Angeklagten zusammen. Sie hatte bereits vor dem Prozeß von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht und will den Mann bald heiraten. Mit einem Urteil wird am Freitag gerechnet. dpa

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