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■ ScheibengerichtLeaders of the New School

T.I.M.E.

(Elektra/WEA)

Die New Yorker Leaders of the New School heben ebenfalls die Welt der gesicherten Wahrnehmung aus den Angeln, auf ihrem zweiten Album „T.I.M.E.“: „Some people don't understand / The inner soul and the thoughts / Of The Inner Mind's Eye ... T.I.M.E., one of the deepest mysteries known to men.“ Politischer Aktivismus, an gleicher Stelle gefordert, wird vor dem Hintergrund eines spirituellen Infragestellens seiner täuschenden Eindeutigkeit beraubt. Das heißt nicht „Rückzug“, es geht nicht um einen eskapistischen HipHop-Move in die Welt der Surrealismen, die Musik hat mit ihren visionären, verhallt horizontaufreißenden Samples eher einen spirituellen, ja, ich scheue mich nicht zu sagen: heiligen Charakter – trotz aller clownesken Einlagen des großen Busta Rhymes, der mit seiner gurgelnden Grunzstimme selbst Reggae-Jungstar Buju Banton Konkurrenz macht. Das Unglaubliche an dieser Platte ist, daß sie überbordet vor Reimen, Querverweisen, ineinander verschlungenen Samples, ohne auch nur für einen Moment im schlechten Sinne zu erschlagen. Im Gegenteil: Man will schon fast von Reduktion und Sparsamkeit sprechen, stellt aber dann bei genauerem Hinhören fest, welche unglaubliche Menge an kleinsten Subelementen hier zielsicher und unaufdringlich eingearbeitet ist.

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