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Lautsprache Chance zur Selbstständigkeit

Betr.: „Schwerhörige unter sich“: Die geplante Zusammenlegung der Schwerhörigen- und Gehörlosenschule, taz hamburg vom 2. März 2000

Ich bedanke mich für die objektive und verständliche Berichterstattung in dem o.g. Artikel. Als betroffene Mutter eines schwerhörigen Kindes, welches erfolgreich die Schwerhörigenschule in Hamburg besucht, teile ich die Bedenken zur Zusammenlegung und unterstütze die Forderungen nach zwei eigenständigen Schulformen. Nur durch die jahrelange intensive Arbeit durch Frühförderung und Schwerhörigenschule ist mein Sohn heute in der Lage, ohne Gebärdendolmetscher selbstständig durch das Leben zu gehen.

Für beide Behinderungen – Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit – muss es in Hamburg weiterhin spezifische Förderungsmöglichkeiten geben! Es kann nicht sein, dass wegen Sparmaßnahmen die anerkannten Erfolge dieser Schule – auf Kosten unserer Kinder – in Frage gestellt werden sollen.

Erika Imhoff

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Als Eltern einer an Taubheit grenzenden schwerhörigen Tochter warnen wir vor einer Zusammenlegung der Schwerhörigenschule mit der Gehörlosenschule. Durch den konsequenten lautsprachlichen Unterricht an der Schwerhörigenschule war und ist unsere Tochter Astrid in der Lage, nach der Mittleren Reife das Abitur zu machen, jetzt Medizintechnik an der FH zu studieren und selbstständig und zufrieden in unserer hörenden Gesellschaft zu leben.

Barbara und Jan Schuncke

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Es ist mir unverständlich, dass die Schwerhörigenschule in Hamburg ihre Eigenständigkeit verlieren soll und damit der lautsprachliche Unterricht für schwerhörige Kinder nicht mehr gewährleistet wäre.

Unser Sohn (28) ist hochgradig schwerhörig und hat diese Schule zehn Jahre besucht. Dort hat er die Lautsprache erlernt und ist sehr engagiert in lautsprachlichem Unterricht gefördert worden.

Dies ist im Hinblick auf seine Ausbildung und seinen Arbeitsplatz von großer Bedeutung gewesen, kann er doch ohne Dolmetscher mit Hörenden kommunizieren. Da er in späteren Schuljahren mit Hilfe seiner gehörlosen Freunde auch die Gebärdensprache erlernte, kann er zwischen Gehörlosen und Hörenden dolmetschen - ein weiteres Argument für das Erlernen der Lautsprache.

Das Konzept der Schwerhörigenschule muss unter allen Umständen bestehen bleiben. Die Chance für schwerhörige Kinder die Lautsprache zu erlernen, öffnet ihnen die Tür in die hörende Welt.

Inge Körschenhausen

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Wir sind Eltern einer fast vierjährigen Tochter. Mit 18 Monaten, als Alicias Innenohrschwerhörigkeit festgestellt wurde, sprach sie kein Wort. Heute, nach der damaligen sofortigen Versorgung mit Hörgeräten und der lautsprachlichen Frühförderung der Schwerhörigenschule, spricht Alicia. Wir hoffen, dass sie eine Regelschule besuchen können wird. Dies verdankt sie zum Großteil der kompetenten Unterstützung der Schwerhörigenschule.

Wir können nicht verstehen, dass so eine sinnvolle Institution wie die Schwerhörigenschule zu Gunsten der Gehörlosenschule geopfert werden soll. Gebärdensprache kann immer gelernt werden. Die Hörreste eines Kleinkindes oder Neugeborenen können nur in den ersten Lebensjahren gefördert werden.

A. Pauschert & J. Grumptmann

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Wir, die Schülerinnen und Schüler der Realschulklasse 9 der Schwerhörigenschule Hamburg wollen nicht, dass unsere Schule mit der Gehörlosenschule zusammengelegt wird. Wir haben nichts gegen Gehörlose und gehörlose Mehrfachbehinderte, die sich fast ausschließich mit der Gebärdensprache verständigen. Wir aber wollen Lautsprache lernen und uns lautsprachlich verständigen. Wir brauchen keine Gebärden; wir nehmen die Lautsprache durch unsere Hörgeräte auf.

Schon Kleinkinder (das jüngste ist vier Monate alt!) kommen in die Frühförderung unserer Schule und lernen hören und sprechen. Das gibt ihnen oftmals die Chance, eine Regelschule zu besuchen. So können sie auf normalem Wege die lautsprachliche Welt erforschen.

Auch wir, die Schülerinnen und Schüler der Schwerhörigenschule, erlernen die Lautsprache meistens so gut, dass uns ein umfangreiches Berufswahlangebot zur Verfügung steht, dass wir eine erfolgreiche Ausbildung machen können und auf Grund der vorhandenen lautsprachlichen Fähigkeiten beruflich flexibler sind. Wir können uns mit den Vorgesetzten und Kollegen lautsprachlich verständigen. Gebärden sind nicht nötig!

Nach dem Realschulabschluss an unserer Schule gehen regelmäßig jedes Jahr einige von uns auf das Lohmühlen-Gymnasium und machen dort zusammen mit hörenden Schülerinnen und Schülern das Abitur.

Wir wollen, dass unsere Schule als eigenständige Schwerhörigenschule bestehen bleibt.

Klasse R9 der Schwerhörigenschule Hamburg

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