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Lautloser Sinneswandel -betr.: "Unter der Käseglocke der Künste", taz vom 31.3.95

Betr.: „Unter der Käseglocke der Künste“, taz vom 31.3.95

„Kunst ist kein Breitensport, sondern eine elitäre Auseinandersetzung. Entweder man entscheidet sich dafür – oder man läßt es.“ – so das Fazit von Thomas Wolff in seinem Artikel. Wahrlich ungewohnte Töne in der taz!

Es ist zwar schon einige Zeit her, aber als im November 1990 der Rektor der HfK, Jürgen Waller, in einem Interview sehr ähnliche Überlegungen zur Praxis der Künstlerförderung in Bremen verlauten ließ, erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Es setzte Prügel von allen Seiten – nicht zuletzt von der taz: „Zuchtbulle im Mastbetrieb“ (3.11.90) usw. usf.

Offensichtlich hat sich bei der taz in der Zwischenzeit ein lautloser Sinneswandel vollzogen. Nun wäre es nicht sonderlich ergiebig, fünf Jahre alte Geschichten wieder aufzuwärmen, aber vielleicht ist der Artikel von Thomas Wolff ein guter Anstoß für eine erneute öffentliche Diskussion über die Perspektiven des „Bremer Modells“ der Künstlerförderung. Denn von der Sache her hat sich nichts Grundlegendes geändert seitdem.

Ralf Schneider (Pressereferent der HfK)

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