: Lasst Blumen sprechen
■ Senat will mit Gartenbauausstellung etwas fürs Image von Wilhelmsburg tun
Wilhelmsburg soll „über regionale und lokale Grenzen bekannt gemacht werden“, stellt sich Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) vor. Nun ist Wilhelmsburg bundesweit bereits bekannt: Zeus, der Kampfhund, der Balkonvergewaltiger und andere Zeitgenossen haben schon dafür gesorgt, dass der Stadtteil inzwischen einer der bekanntesten Hamburgs ist.
Und genau das ist das Problem: Der Senat will schönere Schlagzeilen mit der Elbinsel verbunden wissen. Zum Beispiel grüne Auen, bunte Wiesen, glückliche Touris-tInnen. All das will man dadurch erreichen, dass man die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) nach Wilhelmsburg holen will. Der Senat hat das gestern offiziell beschlossen. Ein Garten Eden wird der Stadtteil dadurch aber nicht sofort: Die IGA soll erst im Jahr 2013 nach Wilhelmsburg kommen.
200 Hektar Gesamtfläche, davon 60 als Kernbereich – so hat die Umweltbehörde das vorgesehen. Man wolle dabei vorrangig auf Gebiet zurückgreifen, das jetzt schon im Besitz der Stadt ist, gut zehn Prozent der Fläche werde dann, sollte Hamburg den Zuschlag bekommen, von privaten BesitzerInnen noch dazu gekauft.
Mit sechs Millionen BesucherInnen wird gerechnet, eine eher vorsichtige Schätzung. Das Expo-Desaster lässt grüßen. „Die Erfahrungen mit der Expo sind natürlich ein Erlebnis, das man im Hinterkopf hat“, sagt Porschke. Das habe man bei der Machbarkeitsstudie, die in der Umweltbehörde erarbeitet wurde, aber schon berücksichtigt. Mitbewerber gibt es auch: Der Raum Oldenburg-Bremen ist ebenso interessiert wie Standorte in Süddeutschland. Die Entscheidung fällt frühestens 2002. aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen