Kommentar (s. S.36): Langsam verzweifelt
■ Bremer Musical-Peinlichkeiten
Ein Musical für Bremen: Zwei Jahre Diskussion und Prüfungen und wieder Diskussionen und vollmundige Ankündigungen und abgestürzte Hoffnungen – und jetzt scheint endlich ein Anbieter an der Angel zu sein, wieder mal. Und man ist bremisch-depressiv fast schon versucht zu fragen: wie lange? Wie lange, bis auch der wieder abspringt?
Die Langsamkeit der bremischen Entwicklung, man könnte langsam verzweifeln. Sicherlich ist es gut, daß die BeamtInnen im Wirtschaftsressort zuerst sorgfältig prüfen, ehe sie ein Millionenprojekt vergeben. Sicher ist es richtig, ein windiges Angebot lieber auszuschlagen, als hernach auf den Bauch zu fallen. Aber muß das so lange dauern?
Das großartige Wirtschaftsressort, das bei jeder Gelegenheit die Ökos und den Rest der Welt verantwortlich macht, daß es in Bremen nicht so recht vorangehen will – ausgerechnet an einem Projekt, das ganz und gar in seiner Verantwortung ist, hakelt es an allen Ecken und Enden. Das will nicht so recht zusammenpassen. Schwer zu beurteilen, ob das an Phantasielosigkeit oder an den widrigen Brenmer Umständen liegt. Trotzdem: Peinlich ist es schon.
Ehe die Wirtschaftsförderer wieder mit Fingern auf andere zeigen, sollten sie sich an die eigene Nase packen. Jochen Grabler
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