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Lang vermisstes Feindbild

betr.: „Schwere Geschütze für den Frieden“, taz vom 6./ 7. 10. 01

Das für mich Erschreckendste am 11. 9. war neben den tatsächlichen Vorgängen in den USA, wie schnell die geistige „Gleichschaltung“ in den Medien und in der Öffentlichkeit funktionierte. Keine sechs Stunden nach den Angriffen gab es eine einheitliche Sprachregelung, die jede kritische Stimme in die Nähe der „Terroristen“ rückte. Es funktionierte erbarmungslos schnell der Schulterschluss. Es gab auf einmal keine Gegensätze, keine Widersprüche mehr, außer dem lang vermissten Feindbild. Hier denke ich, müssen wir energisch Gegenruder bieten, auch wenn das nicht leicht fallen wird in der nächsten Zeit.

Zum anderen lassen sich so unbequeme Störfaktoren wie Friedensdienste, friedenspolitische Einrichtungen, in so einer Stimmungslage bequem vom Tisch fegen. Es spricht ja für uns, dass uns so Leute wie dieser Paul Breuer fürchten. Und es sagt sehr viel über deren mangelndes Fachwissen. [. . .]

KLAUS D. BUFE, Oberhausen

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