Die Wahlen im Kreis Saale-Orla in Thüringen zeigen: Ein Bündnis gegen die AfD ist möglich. Der Preis ist aber, auch rechte CDU-Kandidaten zu unterstützen.
Rund 2.000 Menschen demonstrieren Mittwochabend spontan vor der FDP-Parteizentrale gegen die Thüringen-Wahl. Polizei sperrt Reinhardtstraße ab.
So schlecht wie am Sonntag hat die CDU in Thüringen noch nie abgeschnitten. Das Ergebnis wird auch ein Problem für Annegret Kramp-Karrenbauer.
Die CDU versucht sich zwischen Linkspartei und AfD zu behaupten. Spitzenkandidat Mohring wettert gegen beide, schließt aber nur eine als Partnerin aus.
Jede demokratische Partei, auch die Linkspartei, darf einen Ministerpräsidenten stellen. Das müssen Opposition und Bürger akzeptieren.
Gleich nach der Wahl Ramelows zum ersten linken Ministerpräsidenten gibt es Zoff: Die CDU legt der neuen Regierung Steine in den Weg.
Am Abend vor der Wahl in Thüringen sind keine 2.000 Menschen zu der Erfurter Demo gegen Rot-Rot-Grün gekommen.
Bodo Ramelow ist im 2. Wahlgang zum Ministerpräsidenten in Thüringen gewählt worden. Er ist der erste Linke in diesem Amt, betont aber gleich die Religion.
Rot-Rot-Grün in Thüringen wäre kein wildes Experiment. Die SPD-Entscheidung ist ein Sieg der Gegenwart über die lähmende Vergangenheit.
Die AfD weiß genau, wo beim Ostdeutschen die Angst sitzt. Sie weiß, wo er gestreichelt werden will. Dafür haben die Wähler die Partei belohnt.