: Landtagsvize war Stasi-IM
BRANDENBURG In der Linksfraktion gibt es erneut Vorwürfe gegen ein Mitglied
Die brandenburgische Linkspartei hat nach übereinstimmenden Medienberichten einen weiteren gravierenden Stasi-Fall. So sei die Vizepräsidentin des Landtags, Gerlinde Stobrawa, vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit als Inoffizielle Mitarbeiterin „Marisa“ geführt worden. Den Angaben zufolge lieferte die 60-Jährige seit 1987 als Mitglied des Rates des Bezirks Frankfurt (Oder) Informationen. Von der Linken-Politikerin war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Stobrawa sei 1991 von der Ehrenkommission des Landtages überprüft worden, sagte die Sprecherin der Linksfraktion, Alexa Lamberz. Die Kommission habe daraufhin nicht empfohlen, dass die Parlamentarierin ihr Mandat niederlegt. Laut Bild informierte Stobrawa genauso wenig über ihre Stasi-Vergangenheit wie ihr Landtagskollege Gerd-Rüdiger Hoffmann, den Partei- und Fraktionsführung der Linken in dieser Woche zum Mandatsverzicht aufgefordert haben. Als Schüler soll er zwischen 1970 und 1975 als IM Berichte geliefert haben. (dpa, ap)