: Läuten nutzte nix
■ Bischofskonferenz: Dieses Jahr kein Glockenklang zum „Schutz des ungeborenen Lebens“
Fulda (dpa) — Am 28. Dezember wird es in diesem Jahr kein gemeinsames Läuten der katholischen Kirchenglocken zum Schutz der ungeborenen Kinder geben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, sagte in Fulda zum Abschluß der Herbst- Vollversammlung der Deutschen Bischöfe, es sei „nicht gelungen, das Anliegen der Bevölkerung zu vermitteln“.
Statt dessen beschlossen die Bischöfe, im Juni kommenden Jahres in allen Diözesen eine „Woche für das Leben“ einzuführen. In der Woche vor dem 16. Juni sollen in öffentlichen Erklärungen, Veranstaltungen, Wallfahrten und Gottesdiensten „Christen für das Leben“ der ungeborenen Kinder gewonnen werden.
Auch zum Tag der Deutschen Einheit sollen nur im Zusammenhang mit Gottesdiensten die Glocken läuten.
Während ihrer viertägigen Konferenz in Fulda, an der erstmals nach 30 Jahren auch wieder die elf Mitglieder der Berliner Bischofskonferenz als Gäste teilnahmen, forderten die 65 Oberhirten aus der Bundesrepublik mehr Finanzmittel für die Kirche in Mittel- und Osteuropa. Die Bischöfe verabschiedeten ein Wort zum Tag der Einheit Deutschlands am 3. Oktober. Der „Tag der Einheit“ sei „nicht allein das Ergebnis menschlichen Handelns“, heißt es darin: „Wir danken Gott für dieses Geschenk“.
Die Kirche beklagt weiter „manch unverständliche Klagen über notwendige Opfer und Kosten der Einheit. Wir dürfen uns davon nicht anstecken lassen...Fleiß, Einsatzbereitschaft und Phantasie sind gefordert“.
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