VORTRAG : Laboratorium des Geistes
60.000 Bände umfasste Aby Warburgs kulturwissenschaftliche Bibliothek, als er 1929 starb. 28 Jahre lang hatte der Kulturtheoretiker und Kunsthistoriker systematisch Bücher gesammelt und seit 1909 im eigens dafür gekauften heutigen Warburg-Haus untergebracht. Ein Labor des Geistes, das zahlreiche andere bedeutende Wissenschaftler anzog, darunter Ernst Cassirer, Karl Reinhardt und Gershom Scholem. 1933 musste die Bibliothek als jüdische Institution vor den Nazis nach London fliehen. Heute ist der daraus entstandene Bibliotheks- und Institutskomplex als Warburg Institute der University of London angegliedert, umfasst 300.000 Bücher und ebenso viele Fotos und forscht im Sinne Warburgs weiter: über den Einfluss der klassischen Antike auf alle Aspekte europäischer Kultur. Heute Abend spricht die Kunsthistorikerin Isabell Woldt im Rahmen der „Woche des Gedenkens“ über die „Geschichte und Gegenwart der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg“. MATT
■ Do, 10. 2., 18 Uhr, Warburg-Haus, Heilwigstraße 116