piwik no script img

Labern mit Leidenschaft

Kylian Mbappé und Hublot machen Reklame

Leidensfoto: reuters

Wenn eine Schweizer Edelmonsteruhrenfirma und ein französischer Fußballstar aufeinandertreffen, dann kann es schon mal zu einer Reklame-Implosion kommen. Hublot verkündete gestern der Welt, dass man Kylian Mbappé für eine Werbekampagne fotografieren durfte. „Kylian Mbappé verkörpert die Macht der Leidenschaft“, behauptet Hublot. Das Modedummwort „Leidenschaft“ darf selbstverständlich nicht fehlen, alle Marktschreier heute werden von „Leidenschaft“ angetrieben, nicht umsonst hatte das Skandalunternehmen Deutsche Bank lange den Werbe-Claim „Leistung durch Leidenschaft“. Leidenschaft ist eines dieser Gutwörter, die auf alles und nichts passen und alles und nichts sagen. Aber lassen wir lieber den Fußballer Mbappé für Hublot sprechen: „Ich bin froh, dass ich mich bei diesen Zusammenkünften geöffnet habe, um den Zusammenhang des Menschen mit der Zeit zu zeigen.“ Das hat der Zungendribbler Kylian Mbappé wirklich gesagt? Dann übersetzen wir das mal: „Ich bin froh über den Rieseneimer Geld von Hublot, das reicht für eine ganze Weile.“ Dummschwätzerei in der Reklame ist auch so eine Leidenschaft, die Leiden schafft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen