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LEUTE VON HEUTE

 ■  Klatsch von gestern

Das „Bad in der Menge“, das der Regiermeister einmal im Monat zu nehmen pflegt, geriet am letzten Samstag eher zur kalten Dusche. Dünnstrahlig dazu, denn die Berliner und die Touris fanden Einkaufen im KaDeWe spannender als Werbesprüche vom Senat. Erstmal waren beim „Stadtgespräch“ auch eine AL-Senatorin dabei. Standfest versuchte Anne Klein ihr Image als Jugendsenatorin aufzubessern. Wackelig fühlte sich offenbar die ebenfalls anwesende Wissenschaftssenatorin Barbara Riedmüller-Seel. Sie war kurzzeitig verschwunden, kam dann mit einer großen Tüte eines bekannten, am Tauenzien ansässigen Schuhgeschäfts wieder. Rot-schwarz waren die neuen Pumps, die Opfer ihres Schuhticks wurden. Dirk Schneider, Ex-AL-Sprecher, schwebt in dieser Frage im Ungewissen. Noch weiß man nicht, ob's Junge oder Mädchen wird, was seine langjährige Liebste Angela Schäfers im nächsten Sommer zur Welt bringen wird. Derlei Probleme sind Juppi von der Ufa-Fabrik, dem Mann, der seinen Hund dazu gebracht hat, durch einen Reifen zu springen, fremd. Treu wie sein Hund dem Herrn bleibt er der CDU. Und der Abgeordnete Uwe Lehmann-Brauns hat auch als Oppositionspolitiker weiter ein offenes Herz für das alternative Aushängeschild der Metropole. Am letzten Donnerstag sah man die beiden im Casino des Abgeordnetenhauses beim Kungeln. Wahrhaft Konservativen können die oberflächlichen politischen Machtveränderungen in der Stadt eben nichts anhaben. Einer allerdings macht alle neuen Trends schon von Berufswegen mit. Senatssprecher Werner Kolhoff konnte beim AL-Presseplausch am 30.September im „La Strada“ in der Potsdamer Straße kaum Mitternacht abwarten. Da nämlich galt endlich sein neues Umweltticket für die BVG. Er hat's gleich dem Nachtbusfahrer gezeigt. Da war Mitternacht allerdings weit überschritten und die meisten der geladenen Gäste schon zu Hause. Die Ungebetenen im übrigen auch. Die hatten die Fete schon ganz zu Anfang heimgesucht. Ex-Besetzer aus der geräumten Ohlauer Straße in Kreuzberg hatten ihrerseits geräumt - nämlich das kalte Buffet mit Hummer und Käseplatte. Übrig blieb nur Wurst und Salat. Die waren nämlich noch im Nebenraum gebunkert. Einem hätte das Fehlen der Leckereien gar nichts gemacht, der lebt nämlich Diät. Werner Orlowsky Ex-Baustadtrat aus Kreuzberg hat nicht nur seinen Gallenstein, sondern auch sein Markenzeichen verloren. „Unser Dicker“ ist dünn geworden. Es heißt, er rede nicht mehr mit denjenigen, die „Dicker“ zu ihm sagen. Doch darauf läßt es ankommen

Marianne

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