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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

■ betr.: „Die Atmosphäre war vergiftet. Anetta Kahane, damalsAusländerbeauftragte in Ostberlin, kämpft bis heute gegenRassismus“, taz vom 15. 7. 09

Friedliebend und antifaschistisch

Anetta Kahane war in der DDR Ausländerbeauftragte und blieb es auch nach der Vereinigung. Sie hat sich als solche sehr verdient gemacht. Plötzlich aber tritt bei ihr, was die DDR betrifft, ein Sinneswandel ein.

Mein Mann und ich hatten es beide mit Ausländern verschiedenster Nationen zu tun und können ihre Aussagen nicht bestätigen. Wir haben keine Diskriminierungen von Ausländern erlebt. Der Wohnraum war allgemein knapp. Auf jeden Fall war die DDR vom Grund her friedliebend und antifaschistisch. Was will Frau Kahane erreichen? Wir wissen es nicht und können uns nur wundern. REGINA HOFFMANN, Naunhof

■ betr.: „Berliner Szenen: Klassenfahrt in Deutschland“, taz vom10. 7. 09

Reichstagsschlangen-Beschwörer

Mit Verwunderung haben wir Ihren Artikel gelesen. Wir sind die studentischen Besucherbetreuer, die zum Teil seit Jahren täglich Tausende von Gästen in das Reichstagsgebäude einlassen und sich um alle Fragen kümmern, die man als Tourist haben kann. Im Volksmund heißen wir nicht ohne Grund „Schlangenbeschwörer“. Denn gerade am Abend weisen wir die Besucher in der Schlange schon rechtzeitig auf den letzten Einlass um 22 Uhr hin. Leider glaubt man uns nicht immer.

Wir können niemanden nach Hause schicken, auch dann nicht, wenn wir uns sicher sind, dass es für einen Einlass zur Kuppel zu spät wird. Nicht nur wir, auch mehrere Schilder in verschiedenen Sprachen weisen auf die Wartezeit in der Schlange und die großzügigen Öffnungszeiten der Reichstagskuppel hin. Von 8 bis 24 Uhr an 360 Tagen im Jahr freuen wir uns auf Sie. Aber nicht vergessen: letzter Einlass um 22 Uhr. Für viele andere:SEBASTIAN SCHARCH, SVENJA BERGMANN, MARTIN DUNKELMANN STEFANIE HROMEK, CAROLA BRANDENBURG, B.K., Berlin

■ betr.: „Rente mit 66[1]/2. Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) will aus Altersgründen ihr Amt aufgeben“, taz vom 13. 7. 09

Nachdenken über Koalition

Der Rücktritt von Frau Knake-Werner sollte für die Linke eigentlich Anlass genug sein, über den Fortbestand dieser Koalition ernsthaft nachzudenken. Denn zu oft hat der selbstherrliche Regierende Bürgermeister Wowereit seine Koalitionspartner und auch seine eigenen Parteigenossen schon brüskiert: Damit sollte jetzt endlich Schluss sein! Wer die eigenen Angestellten und Beamten der Stadtverwaltung nicht richtig bezahlen kann und dann aber über kostspielige Projekte wie die Landesbibliothek auf dem Flughafen Tempelhof und eine Kunsthalle nachdenkt, der sollte endlich seinen Hut nehmen! Die an den falschen Stellen angesetzte Sparpolitik des Senats ist fehlgeschlagen und führt zwangsläufig in ein Chaos. Die S-Bahn hat es doch gerade vorgemacht, wie man es nicht machen sollte!

THOMAS HENSCHKE, Berlin