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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Gegen Militärismus und Israel

■ Betr.: „Ein Lechtser bei der Rinken“, „Augen auf!“ taz v. 11. 4. 2013

Da muss sich Mensch fragen, wer sich so bei der Linkspartei in Bremen nicht nur im Kreisverband Links der Weser „tummelt“. Als Mitglied seit November 2011 habe ich auch nichts davon gewusst, dass Edmund Weidlich Kontakte zu Mitgliedern hat, die zum Dünstkreis der Neonazis gehören.

Wie kann ein Mitglied der Partei in einer „Reservistenkameradschaft“ sein? Hier geht [es] um politische Grundaussagen einer Partei, die von ihren Mitglieder vertreten werden! Die Partei spricht sich in ihren Grundaussagen gegen Militarismus, Verletzung des Völkerrechts/Menschenrechte/Rassismus aus und Israel ist ein Staat, der dagegen verstößt. Die israelische Politik benützt den Vorwurf des Antisemitismus, um KritikerInnen international mundtot zu machen. Und dahinter verbirgt sich der Rechtsradikalismus und die Ideologie der Antideutschen, die Neoliberalismus verbreiten mit linkem Wortvokular.  BETTINA FRENZEL, BREMEN

Wer sind die Antideutschen

■ Betr.: „Ein Lechtser bei der Rinken“, „Augen auf!“ taz v. 11. 4. 2013

Als Mitorganisatorin der Veranstaltung „Antisemitismusvorwurf als ideologische Waffe“ wehre ich mich gegen Unterstellungen. Diese Veranstaltung mit der „rechten Unterwanderung“ in der Partei “DIE LINKE“ in Verbindung zu bringen, entspricht genau dem Thema des Abends. Zu keinem Zeitpunkt hat ein Herr Weidlich an den Vorbereitungen zu der Veranstaltung teilgenommen. Er wurde weder eingeladen noch hatten wir überhaupt irgendwelche Kontakte zu ihm.

Wir werden mit dem Artikel in eine Ecke gestellt, in der wir uns nicht befinden. Wir haben die renommierte Journalistin Susann Witt-Stahl eingeladen, um zu unterscheiden zwischen Antisemitismus und der völkerrechtswidrigen und rassistischen Politik Israels gegenüber den Palästinensern.

Als Antifaschistin, parteilos, aber aktiv tätig gegen Rassismus, verwahre ich mich entschieden, mit „rechten Kreisen“ in Verbindung gebracht zu werden. Mit Anschuldigungen, wir seien „Antisemiten“ befindet man sich voll im Trend der beabsichtigten Rufmordkampagne. Es wäre lobenswert, mal zu recherchieren, wer denn diese sogenannten „Antideutschen“ sind, von denen die LINKE unterwandert wird, mit wem sie Kontakte haben und was hinter ihrer angeblichen „Israelfreundlichkeit“ steckt. Das sollte sich Die Linke zur Chefsache machen, damit sie wieder wählbar wird.  GISELA VORMANN, BREMEN

Mehr Licht!

■ Betr.: „Ein Lechtser bei der Rinken“, „Augen auf!“ taz v. 11. 4. 2013

Wenn von „der umstrittenen Journalistin“ bzw. von „Antisemitismus-RelativiererInnen wie Susann Witt-Stahl“ die Rede ist, wünscht man sich bei der Lektüre doch bitte etwas Butter bei die Fische. Warum ist Frau Witt-Stahl umstritten? Was ist eine Antisemitismus-RelativiererIn und warum wird Frau Witt-Stahl als solche geschmäht? Aus welchen Quellen speisen sich solche Invektiven? Die Lektüre gibt darauf keine Antwort, sondern deutet dumpf Nebeliges an. Ich wünsche der Redaktion weniger Tunnelblick und uns LeserInnen nach der grauen Winterzeit endlich mehr Licht, frische Luft und helles, erhellendes Sonnenleuchten aus den Redaktionsstuben.  RUDOLPH BAUER, BREMEN

Problemdruck besteht

■ Betr.: „Ein guter Tag für die SPD“, „Fraktion ist Korol los“ und „Ballons gegen Hass“, taz bremen v. 9. 4. 2013

Am 8. April, dem Internationalen Romatag, trafen sich um 16 Uhr auf dem Marktplatz Roma aus Zuwandererfamilien in Bremen und Vertreter von Organisationen, die sich um Integration bemühen. Das Treffen war zweifach symbolträchtig: Der Bremer Roland, Freiheitsstatue des Mittelalters, bewacht die Freiheitsrechte der Bürger gegenüber Obrigkeiten. Roma als Bürger ohne eigenen Staat sind nach Bremen gekommen, um ihr Bürgerrecht der Bleibe und Integration in ihrer neuen und erstmaligen Heimat zu erhalten; sie stehen jetzt am Roland, um diese Bürgerrechte einzufordern. Um 16 Uhr beschloss parallel die SPD-Fraktion den Ausschluß eines Abgeordneten, der „schwerwiegende pauschalierende Diskriminierungen und Verächtlichmachungen der Volksgruppe der Roma“ begangen habe. Für die Entscheidung bedankten sich Roma-Vertreter bei der SPD.

Bei Selbstverständlichkeiten darf es aber nicht bleiben; denn es besteht aktueller Problemdruck: Der Wintererlass ist abgelaufen. Inzwischen hat aber das umliegende Bundesland eine neue Landesregierung und künftig wird Migrationspolitik dort „Integration vor Rückführung“ lauten.

Nicht die Rückführung in eine ungewisse Zukunft in Osteuropa, sondern die Harmonisierung im Umgang mit den zugewanderten Roma in Bremen mit Niedersachsen ist gefordert. Ein unterschiedlicher Umgang mit Bleiberecht, Integration oder Aufenthaltsstatus und Abschiebung beidseits der Landesgrenze wäre fatal.  CLAUS SCHROETER, Netzwerk Migrationsmedizin sowie EU.ROMA.NET, HAMM und BREMEN