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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Abgehackt. Und. Lesen quält.

■ betr.: „Die Regie kann machen, was sie will“, taz vom 11. 5. 10

Marlene Streeruwitz. Die Autorin schreibt eine Seite voll. In der taz. Vom Dienstag. Nun. Die Punkte. Unterbrechen den Lesefluss fortlaufend. Abgehackt. Und. Lesen quält. Teil zwei und drei sind im Internet zu lesen, nicht mehr gedruckt. Schließlich. Obwohl. Was sagt der Marlene-Streeruwitz-Fanclub dazu Punkt kein Fragezeichen GISELA GRAF, Magdeburg

750 Milliarden Euro und keine Idee

■ betr.: „Börsen freuen sich über frisches Geld“, taz vom 11. 5. 10

Dass den taz-Redakteuren keine einzige sinnvolle Verwendung für 750 Milliarden Euro einfällt, macht mich traurig. Mit 750 Milliarden Euro könnte man den Hunger in der Welt für einige Jahre oder sogar für immer ausrotten, allen armen Menschen Zugang zu frischem Wasser, zu Bildung, zu ärztlicher Versorgung gewährleisten, hätte man genug Geld, um alternative Energien so zu fördern, dass sie die preisgünstigsten Energieträger werden. Stattdessen die saublöde Bemerkung, dass man dafür 250.000 Leopard-2-Panzer kaufen könnte. WERNER STAFFEN, Schnakenbek

Meckern auf höchstem Niveau

■ betr.: „Unser Standing ist unter aller Sau“, taz vom 17. 5. 10

Endlich hat ein Unternehmer zu dem Gefühl, „ausgezogen zu werden“, Stellung bezogen. Auch ihm ist es unangenehm, seine finanziellen Dinge offenzulegen. Hierbei denkt er aber sicherlich nicht an die mindestens 5 Millionen Hartz-IV-Bezieher, die dies ständig tun müssen. Hier meckert ein Unternehmer einfach auf höchstem Niveau. Bei seinen Magenbeschwerden hilft ihm ein Arzt seiner Wahl und dabei spart er auch noch 10 Euro Praxisgebühr. CARSTEN ZINN, Beverstedt

Warum sind die Verhältnisse so?

■ betr.: „Koch will bei Kitas kürzen“, taz vom 12. 5. 10

Hat einer der Verantwortlichen in den Parteien noch auf der Platte, worum es uns Menschen überhaupt geht? Milliarden für Banken und Euro, einkassiert bei den Kindergartenkindern? Jeden Morgen bringe ich meinen Sohn in den Kindergarten, im Schatten des Hochhausneubaus einer großen Versicherung, behelfsweise im seit den 70ern kaum veränderten Gebäude meiner alten Grundschule untergebracht. Warum sind die Verhältnisse so?JOST GUIDO FREESE, Düsseldorf

Endlich kein störendes Gerede

■ betr.: „Trauriger Dudelsack“, über den Film „Sonbahar – Herbst“,taz vom 12. 5. 10

Was Sie in Ihrem Artikel als so negativ erwähnen (die Stille, die Landschaften, die Melancholie) genau das macht den Film aus. Gerade das ist in unserer heutigen Zeit wichtig! Schauen Sie sich einmal Wim Wenders Film „Paris, Texas“ an. Ein ebenso ruhiger und gefühlsbetonter genialer Film! Was Sie im Film vermissen, sehe ich jederzeit in den Nachrichten – das ist ausreichend. Als Mann sage ich: Bravo, endlich mal ein Film ohne überflüssiges und störendes Gerede! Ein Film für Romantiker wie mich. Ich bin nicht einverstanden mit Ihrer Kritik, denn als Hamburger mit viel Lärm um mich herum ist es das beste Kinoerlebnis seit Jahren! FLORIAN NEUHAUS, Hamburg