LESERINNENBRIEFE :
Quatsch mit Brühe
■ betr.: „Teure Brühe“, taz bremen vom 16. 8. 2010
Die Zahlenangaben in dem Artikel sind falsch, denn nur 184 l Wasser verbraucht ein Zweipersonenhaushalt u. U. am Tag, er bezahlt dafür aber sicherlich keine 581 Euro. Das müsste vielleicht die Jahresrechnung sein, aber bitte, wofür? Fürs Trinkwasser, fürs Abwasser oder für beides? Es wäre gut, wenn dies korrigiert werden könnte, denn so ist die Verwirrung perfekt. Bleibt es stehen, glaubt jeder, man bezahle 3 Euro für die Beseitigung von einem Liter Abwasser, eine Klospülung würde dann knapp 10 Euro kosten. Ich glaube nicht, dass die taz einen solchen Blödsinn in die Welt setzen wollte.
GERD FÖRCH, Professor für Wasserwirtschaft, Neu Viecheln
Gesetze fallen nicht vom Himmel
■ betr.: „Hafen soll offen sein für alles“, taz bremen vom 17. 8.
Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) schlägt alles um, was legal ist, betont die Firmenleitung, also auch Rüstungsgüter für Im- und Export. Das sei Gesetzeslage. Damit versucht die BLG, sich aus der Verantwortung für den Umschlag von Rüstungsgütern zu stehlen und den Schwarzen Peter an die Politik abzugeben.
Die Gesetze für den Hafenumschlag sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen gemacht worden. Sie lassen sich mit gutem politischen Willen ändern. Bremen ist zudem Hauptanteilseigner der BLG. Im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzen Bürgermeisterin und Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) und Martin Günthner (SPD), zuständig unter anderem für Häfen und Wirtschaft. Doch ihnen fehlt offensichtlich der politische Wille, sich dem Frieden zuliebe dafür einzusetzen, dass im Bundesland Bremen keine Rüstungsgüter mehr verschifft werden, und entsprechende Ethikstandards einzuführen. Die Einstellung des Rüstungsgüterumschlages im Land Bremen, den die Pusdorfer Friedensgruppe seit vielen Jahren von BLG und Senat fordert, wäre ein wichtiger Schritt zum Frieden und ein Zeichen bremischer Friedenspolitik. JOACHIM FISCHER, Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe, Bremen