LESERINNENBRIEFE :
Misstrauen trotz Hundeschule
■ betr.: „Halterkunde statt Rassismus“, taz.bremen vom 18. 8. 14
Meine Hündin Holly (2,5 Jahre) und ich (Sandra 40 Jahre) haben aus Solidarität am SoKa Run in Bremen teilgenommen. Zum Glück wohnen wir in Niedersachsen. Das war nicht immer so … Meinen ersten Bullterrier habe ich am 03. 08. 1998 bekommen, ein Rüde. Ich hab ihn Anton getauft. 2001 kam dann die Gefahrtierverordnung und alles war anders. Von heut auf morgen Maulkorbzwang. Mein Hund wurde innerhalb eines Jahres vier mal von anderen Hunden attackiert. 3x Schäferhund und einmal sogar ein Bernhardiner. Die anderen Hunde wussten, dass er sich nicht wehren kann, also mußte ich ihn verteidigen. Es ist nie was Ernstes passiert, aber sein Misstrauen anderen Hunden gegenüber hat er trotz Hundeschule nie wieder ganz abgelegt. Ich hab zu ihm gehalten bis zu seinem Tod am 11. 05. 2013. Diese Geschichte ist die andere Seite der Medaille. Ich möchte anderen Hunden diese Erfahrung ersparen. Vom 22. 09. 2008–25. 02. 2014 lebte mein zweiter Bullterrier Dodger auch bei mir. Er ist im Alter von 12,5 Jahren gestorben. Ich bin jemand, der immer mit Kotbeutel rausgeht und ich lasse meine Hunde am Rand sitz machen, wenn Radfahrer kommen. Ich versuche immer ein positives Bild zu hinterlassen. Niemand geht ungefährdet durchs Leben und auch meine Hunde sind Tiere und stammen vom Wolf ab. Es liegt in meiner Verantwortung, mein Tier so gut zu kennen, daß ich vorausschauend handeln kann. Wenn ALLE aufeinander Rücksicht nehmen ist das Leben doch viel angenehmer. SANDRA TSCHEUSCHNER