LESERINNENBRIEFE :
Hinters Licht geführt
betr.: „Grund fürs Töten gesucht“, taz nord vom 21. 4. 2011
Niedersachsens Agrarminister Gert Lindemann führt den Verbraucher und damit seine Wähler schön hinters Licht. Sein Tierschutzplan und was darin ausgearbeitet ist, kann nur als Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem gesehen werden: der Industrialisierung der Landwirtschaft mit all ihren Auswirkungen. Sollte dem Minister ein Unternehmen bekannt sein, das Küken grundlos tötet, so hätte er dem schon längst Einhalt gebieten müssen – steht schließlich im Tierschutzgesetz und ist damit ein klarer Verstoß gegen gültiges Recht.
Dem Eintagsküken ist es egal, ob es nach dem Vergasen verfüttert oder der Entsorgung zugeführt wird. Man sollte sich also fragen, was das eigentliche Problem ist: der Grund bzw. die Verwendung – oder das Töten an sich. FRIDTJOF GALSTER, Witzenhausen
Tiere sind keine Wähler
betr.: „Das Elend der Puten“, taz nord vom 19. 4. 2011
Die Konsumenten sind auf die die Medien angewiesen, um zu erfahren welche Leiden den bedauernswerten Tieren in ihrem kurzen Leben zugemutet werden. Die Regierung wird daran nichts ändern, denn Tiere haben keine Wählerstimme, die Ämter in den Landwirtschaftsministerien sind mit Befürwortern dieser Qualindustrie besetzt, und unser Bildungssystem lässt sogar zu, dass Kinder in der Grundschule mit Produktwerbung von Wurstfabrikanten beeinflusst werden. Bleiben Sie dran. RENATE RYCHLIK, Berlin