LESERINNENBRIEFE :
Öffentliches Leben kaputtgespart
■ Betr.: „Der große Beschwichtiger“, taz bremen vom 8. Oktober
Die Schüler sind in ihren Forderungen nur zu unterstützen. Bremer Politiker setzen mit den jüngsten Einsparplänen die Funktionsfähigkeit des Bremer Stadtlebens aufs Spiel und reichen bei der Frage der Verantwortung den Schwarzen Peter entweder von Ressort zu Ressort weiter oder eben nach Berlin. Also muss geschwind eine Einkommensteuerreform her, damit das Geld der in Bremen Arbeitenden wieder in der Stadt bleibt, wie es vor der Einkommenensteuerreform von 1970 war. Oder Bremen muss seinen Status als Bundesland aufgeben. Wenn aber als dritter Weg das öffentliche Leben kaputtgespart wird (Schule, Öffentlicher Dienst, Polizei, Feuerwehr, Kultur), wer kommt dann noch in das ansonsten schöne Bremen, unser „Dorf mit Straßenbahn“? Spricht sich erstmal bundesweit herum, dass hier unzumutbare Schulbedingungen herrschen und etwa die Polizei nach mehreren Stunden oder gar nicht kommt: Wer wird dann noch nach Bremen ziehen? Und wie lange können die betroffenen Bediensteten im Zustand der Dauer-Überforderung ihre Arbeit machen? OLAF BRANDTSTAEDTER, Bremen