Kurzkritik: reduzierte Ausstellung : Amir Omerovic im Marcks-Haus
Man mag an dieser Stelle das Wort „Ausstellung“ gar nicht benutzen. Schon gar nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kunsthalle, zu Monet. Es ist einfach Minimalismus pur, in jeder Hinsicht. „Reduced to the max“ würde die Werbung dazu texten.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen zwei filigrane Gestalten, die eigens für den Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses kreiert wurden, ein Pavillon, der nicht größer ist als ein Boxring. Darin: Stilisierte, zerbrechlich wirkende Figuren aus Eisendraht, der vornehm oxidiert oder einfach nur verrostet. Die Szene schnell beschrieben – hier eine simple Bewegung des Aufstehens und Ausstreckens, durch fünf knappe Umrisse wie im Zeitraffer visualisiert. Dort ein Skulptur gewordenes Strichmännchen, das, vis-à.vis platziert, sein Gegenüber mit starrem Blick ins Visier nimmt.
Das kann man ziemlich banal finden – und sich achselzuckend abwenden. Oder man kann es als eine Art Daumenkino betrachten, und sich die Geschichte dazu selbst ausdenken. Jan Zier
Bis zum 29. Januar im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses zu sehen, Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr.