■ Soundcheck: Kurt "Lambshop" Wagner
Heute abend: Kurt „Lambshop“ Wagner. In der Nische über dem Tresen mußte sich ja schon so mancher Künstler beweisen. Die Schauermärchenonkel von Fink etwa beschallten aus diesem winzigen Loch in der Wand heraus schon mal einen ganzen Sonnabendnachmittag lang den Saal II, ein paar andere Spinner der Stadt haben auch schon in dieser Position referiert und gesungen. Kurt Wagner, ein großer Herzmensch und noch größerer Humorist, wird es sich wohl auch kaum nehmen lassen, an eben dieser Stelle ein paar Elegien zu flüstern.
Eigentlich ist der Mann nur zum Reden aus Nashville eingeflogen worden, doch wird er nach erledigten Promotion-Gesprächen ein paar Lieder seines Albums What Another Man Spills präsentieren. Das hat er daheim wieder mit seinem vielköpfigen Ensemble Lambshop aufgenommen, und ein weiteres Mal definiert er hier den Country als Soul. Die Western-Fiedeln zwirbeln wie ein Motown-Orchester, Kurt Wagner selbst läßt seine an Guy Clark gemahnende Stimme schon mal sanft in Falsett-Nähe kippen. Im Saal II ist heute mit allem zu rechnen – nur nicht mit Gewalt. Plappermäuler und andere Idioten bleiben zu Hause. cbu
20 Uhr, Saal II, Schulterblatt 83
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