: Kurden wollen wählen
London/Berlin (afp/taz) — Der kurdische Widerstand im Nordirak will Wahlen organisieren. Zum ersten Mal sollten die Kurden die Möglichkeit haben, ihre Vertreter für eine Verfassunggebende Versammlung zu wählen, erklärte die Demokratische Partei Kurdistans in London. Der Dachverband der Widerstandsbewegung, die Front des Irakischen Kurdistans, habe diese Entscheidung am Sonntag getroffen. Dies bedeute allerdings nicht, daß eine unabhängige Verwaltung oder eine andere als die irakische eingesetzt werden sollte, hieß es. Lediglich die Entscheidungsfindung solle erleichtert und der Front ein Mandat des Volkes gegeben werden. Anschließend könne man über die Autonomie der Region bei Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung verhandeln. Die Wahl sollte von „ausländischen Beobachtern und Abgeordneten“ überwacht werden. Ein Termin wurde nicht genannt. Die Kurdistan- Front hatte den Beschluß gefaßt und eine Juristen-Kommission eingerichtet, die einen Vorschlag zur Durchführung der Wahlen unterbreiten sollte. Nähere Einzelheiten, wie etwa die Einbeziehung der kurdischen Flüchtlinge, waren zunächst nicht bekannt. Auch war noch offen, ob es sich um allgemeine Wahlen oder um eine Abstimmung handeln soll, an der sich nur Vertreter der Bevölkerung beteiligen.
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