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Kurden rufen zum Aufstand gegen Saddam auf

■ Basra offenbar wieder in Händen des Regimes/ Neuer Innenminister verantwortlich für früheren Giftgaseinsatz

Berlin (taz) — Trotz massiver Einsätze der Republikanischen Garden im Südirak haben sich die aufstandsähnlichen Protestbewegungen gegen Saddam Hussein weiter ausgeweitet. Während Basra offenbar wieder weitgehend in der Hand regimetreuer Truppen ist, die nun in Richtung Kerbala vorrücken, sind nun auch mehrere Städte in Kurdistan im Norden des Landes Schauplatz von Kämpfen zwischen Oppositionellen und loyalen Soldaten. Ein Untergrundsender im Irak berichtete in der Nacht zum Mittwoch, die Volksrevolution in Kurdistan habe begonnen. Der Sender strahlt ständig Aufrufe zum Aufstand gegen Saddam Hussein aus. Kurdische Oppositionsgruppen gaben an, die Kontrolle über fünf Ortschaften übernommen zu haben. Die Kämpfe in der Stadt Irbil mit ihren 900.000 Einwohnern und in der Umgebung von Suleimaniyah gingen weiter.

Saddam Hussein ist offenbar gewillt, die Aufstände mit der ihm eigenen Brutalität niederzuschlagen: Er feuerte seinen Innenminister und erstetze ihn durch seinen Vetter Ali Hassan Al Madjid, der nicht nur Gouverneur von Kuwait war, sondern auch vor zwei Jahren einen Kurdenaufstand unter Einsatz chemischer Waffen niederschlug. SEITE3

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