: Kunst & Leben
Tatsache: Der Meister der Nachkriegskirchentür Ewald Mataré (1887-1965) war von 1949 bis 1954 Lehrer des wichtigen deutschen Kunst-Erneuerers Joseph Beuys (1921-1986). Mataré war, verfolgt durchs NS-Regime, 1945 zum ersten Nachkriegsrektor der Düsseldorfer Kunstakademie ernannt worden. Sein Versuch, Alt-Nazis aus dem Lehrkörper auszuschließen, scheiterte. Er legte das Amt nieder, blieb aber Professor. Beuys hatte sein Studium 1947 zunächst bei dem Kitsch-Plastiker Josef Enseling begonnen. Der Wechsel zum moderneren und politischeren Mataré gilt als wichtige Wende. In beiden Bereichen überflügelte Beuys den Lehrer: 1980 kandidierte er erfolglos für den Bundestag (Partei: Die Grünen, Wahlkampfsong: „Ich will Sonne, nicht Reagan“). Was den Ruhm angeht: Nach sieben seiner Papier-Arbeiten fahndet die Kripo Düsseldorf, seit sie vor fünf Jahren geraubt wurden. Mataré-Diebstähle sind derzeit nicht bekannt. taz