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Kunst-Tip

FX Schröder ist Sammler aus Überzeugung. In ganz Hamburg gibt es wohl keinen weiteren Künstler, der mit derartig überbordender Leidenschaft auf der Suche nach den scheinbar belanglosesten Dingen des Alltags ist. Er fahndet im weitesten Sinne nach zivilisatorischem Abfall: abgenutzte Spachtel, Paletten, vergilbte Druckerzeugnisse, Kisten, Gehwegsteine, Teppichreste und Metallteile gelangen in seine Obhut - wo sie dann weiterer Verwendung harren.

Kurzum: FX Schröder läßt einfach nichts aus, was den umherwanderenden Poeten, Experimentalisten und Collagisten bisweilen in heikle Situationen bringt: Da ständig Neues, Aufregendes, mithin Interessantes und letztlich Sammelwertes zu finden ist, kommt er nicht dazu, mit schon Gefundenem abzuschließen, es zu bewältigen und in „collagierte Bilder“ zu verwandeln. Folgerichtig ist auch seine derzeitige Ausstellung Bilder-obrazy-paintings in der 7/8-Galerie eine Mischung aus vollendenten und unvollendeten Werken, die – neben Readymades und Objekten – meist aus Collagen bestehen. Darüberhinaus gewährt die Ausstellung Einblicke in den wenig stringenten Arbeitsprozeß Schröders. „Nebenprodukte werden schon fertig, aber die Hauptsachen bleiben liegen“, erzählt Schröder über inhaltliche Abschweifungen.

Dazu konträr wirken die kleinen, ungewöhnlich matten Aquarelle von Galerist und Maler Olaf Jacobson. Seine Arbeiten Landschaften und Schlote sind konzentriert, präzise und zielorientiert angefertigt. Obgleich beide vom gleichen Impuls inspiriert sind, strahlt die Malerei Jacobsons Endgültigkeit aus, während Schröders Exponate im stetigen Fluß potentiell veränderbar sind. „Dadurch entsteht ein derber Kontrast, der einen Dialog provoziert“, erklärt Jacobson die Extreme der Ausstellung.

Dierk Jensen

7/8-Galerie, Sternstr. 115b, 17-20 Uhr, bis 20.9.

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