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Kummers Wahrheit

betr.: „Endgültig Schluss mit lustig“, u. a., taz vom 31. 5./1. 6. 00, „Recherche als Waffe“, taz vom 6. 6. 00

Tom Kummer hat seine Star-Interviews teilweise erfunden. Na und? Kann denn etwas Erfundenes in einer erfundenen Story unseriös oder unmoralisch sein? Oder glaubt jemand ernsthaft, dass ein tatsächlich mit einem Star geführtes Interview mehr hervorbringt als Bausteine eines erfundenen Images?

So ein Star existiert als Person nicht wirklich, er wird nur gespielt, das Drehbuch vom PR-Profi und Manager geschrieben. Unseriös wäre das Ganze nur, wenn man irgendwas schreiben würde. Wenn die Fragen und Antworten allerdings so gut gewählt sind wie von Herrn Kummer, dass sie perfekt ins Gesamtkonzept passen und nur provokativer und freier erscheinen, ist es gute Unterhaltung, die der Leser wünscht und ein Lob verdient!

Wer da nun einen Skandal draus macht, hat entweder nichts verstanden oder macht es nur des Lesers wegen, der solche Wahrheiten nicht versteht bzw. nicht hören will. Denn keiner liest ein Interview, wo drübersteht, „Achtung: Frei erfunden“. Das wissen auch die Macher vom SZ-Magazin, weshalb man sich jetzt empört zeigen muss. ROLAND BROMANN, Köln

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