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■ LeichtathletikKumbernuss attackiert die Weltmeisterin

Paris (dpa) – Kugelstoß-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss (27) hat mit einer heftigen verbalen Attacke gegen die neue Hallen-Weltmeisterin Wiktoria Pawlitsch und den Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) die Doping-Debatte angeheizt. Nachdem sie nach 52 Siegen in Folge bei der Hallen-WM in Paris Zweite geworden war, wetterte die Neubrandenburgerin: „Daß ich die 50.000 Dollar Siegprämie nicht bekommen habe, ist nicht schlimm, sondern die Verarsche durch die Ukrainerin.“

„Verarsche“: Vizeweltmeisterin Kumbernuss Foto: AP

Kumbernuss wollte das Wort Doping-Betrug zwar nicht in den Mund nehmen, ließ aber keinen Zweifel daran, daß ihrer Ansicht nach Unregelmäßigkeiten vorliegen müssen. Pawlitsch, die bei der doping-kontrollierten nationalen Qualifikation nicht gestartet war, gab keine Stellungnahme ab – sie erschien nicht zur obligatorischen Pressekonferenz der Medaillengewinner.

Für die Olympiasiegerin war es erst der zweite Wettkampf nach ihrer Schulteroperation. „Ich habe den Eindruck“, sagte Kumbernuss, „die IAAF steht nicht hinter ihrem Anti-Doping-Programm. Zumindest wird kein Druck auf die nationalen Verbände ausgeübt.“

Eine Doping-Debatte, die durch die WM-Siege der bislang nicht in Erscheinung getretenen Sprinter Chalarambos Papadias (60 m) und Ekaterini Koffa (200 m) noch zusätzlich forciert wurde, gab es in Paris auch um den Fall der drei griechischen Athleten, die sich in Dortmund Anfang Februar einer Kontrolle durch den deutschen Doping-Kontrolleur Klaus Wengoborski entzogen haben sollen. DLV-Präsident Helmut Digel und IAAF-Vizepräsident Arne Ljungqvist sprachen von einer verweigerten Doping-Kontrolle, die einem positiven Testergebnis gleichkomme und eine vierjährige Sperre zur Folge haben müßte.

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