KLIMAVERÄNDERUNG : Kühleffekt der Wälder geht verloren
JÜLICH | Steigende globale Temperaturen verringern den kühlenden Effekt von Wäldern. Das haben Forscher aus Jülich nachgewiesen. Bei Hitze würden dort weniger Schwebeteilchen gebildet, die als Kondensationskeime für Wasserdampf dienen, teilte das Forschungszentrum Jülich mit. In der Folge würden weniger Wolken gebildet, die Sonne strahle vermehrt bis zum Boden herab. Die Studie ist im Fachmagazin Nature veröffentlicht. Bäume dünsten sogenannte Monoterpene aus, die für den typischen Waldgeruch sorgen. Die flüchtigen Verbindungen seien für die Bildung der Schwebeteilchen sehr wichtig, erläuterte das Zentrum. Bei höheren Temperaturen werden mehr Monoterpene gebildet. Deshalb nahm man bisher an, dass bei zunehmender Hitze verstärkt Wolken gebildet werden – die wiederum kühlend wirken. Die Wissenschaftler um Astrid Kiendler-Scharr fanden jedoch heraus, dass dem ein weiteres freigesetztes Molekül entgegenwirkt: das Isopren. Diese bei mehr Wärme ebenfalls verstärkt gebildete Substanz fängt bestimmte Radikale aus der Luft ab. Ohne diese aber bilden die Monoterpene weniger Schwebeteilchen – und die Wolkenbildung wird vermindert. (dpa)