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Kuckucksnest live in Berlin

■ betr.: „Menschen, die sich selbst ein Rätsel sind“, taz vom 5.2.94

[...] Kritik zu üben und Mißstände aufzuzeigen ist ein legitimer Weg der Auseinandersetzung. Ein wirklich kritischer Beitrag über Mißstände in der Psychiatrie wäre wünschenswert gewesen und hätte auch für die Öffentlichkeit von Interesse sein können.

Es ist ja erfreulich, wenn sich Krankenpflegeschüler mit diskussionswürdigen Themen auseinandersetzen. Was aber hier abgedruckt wurde, ist eine unrealistische Einschätzung des Psychiatriealltags und dient der Verleumdung von Personen, die leider nicht anonym bleiben. Es geht hier lediglich darum, den Ruf zweier Berufsgruppen und einer Klinik zu schädigen.

Der Artikel gibt nur einen Denkanstoß. Vor allem stellt sich die Frage, ob Krankenpflegeschüler auf den geschlossenen Stationen in emotionaler Hinsicht überfordert sein könnten. Zur Vermeidung von traumatischen Erlebnissen, die offensichtlich zu verzerrter Sichtweise der Realität und zu sehr von Klischees geprägten Darstellungen führen können, sollte vielleicht der Einsatz während der Krankenpflegeausbildung auf die offenen Stationen reduziert werden. Und auch dort lohnt es sich wohl, die Anleitung von Schülern/ Schülerinnen noch einmal zu überdenken. Frauke Felder, ehemalige

Krankenschwester einer

psychiatrischen Abteilung einer

Universitätsklinik in Berlin

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