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Kubaner aus Botschaft gewiesen?

Madrid (afp) - Die neun Kubaner, die in der Nacht zum Samstag in die spanische Botschaft in Havanna geflüchtet waren, werden möglicherweise ausgewiesen. Sie werden verdächtigt, sich im Auftrag der kubanischen Behörden in die Botschaft eingeschleust zu haben. Wie die spanische Presse gestern berichtete, versicherte Botschafter Antonio Serrano, er habe die Erlaubnis der Regierung in Madrid, die verdächtigen Kubaner aus der Botschaft zu schicken. Allerdings sei dies nicht so einfach, da es sich um neun kräftige Männer handle. Die Botschaft wird von vier Angehörigen einer spanischen Spezialeinheit (GEOS) gesichert; fünf weitere waren am Sonntag nach Kuba abgeflogen. Neben den neun verdächtigen Kubanern befinden sich neun „reguläre“ Flüchtlinge in der Botschaft. Die spanische Botschaft in Havanna, hat sich am Wochenende praktisch im Belagerungszustand befunden. Mit Straßensperren und Stacheldraht schufen kubanische Sicherheitskräfte im Umkreis von hundert Metern ein „Niemandsland“ um die Botschaft. Die Polizisten, die durch Spezialtruppen verstärkt wurden, ließen am Sonntag nur spanische Diplomaten und geladene Gäste durch die Sperren. In geringerem Umfang wurden am Sonntag auch die Sperren um die Botschaften der Bundesrepublik und Kanadas sowie die Interessenvertretung der USA verstärkt. In keiner dieser Vertretungen befinden sich Flüchtlinge, doch werden sie von Havanna für die Botschaftskrise verantwortlich gemacht.

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