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Ku-Tips zum Wochenend

Sollten Sie am Samstag auf den Orchesterboden des Packhauses hinaufsteigen, so sehen Sie dort den greisen und umso nimmermüderen Will Quadflieg, wie er eine Lesung namens „Mein Lob der Toleranz“ abhält. Es wird aber nicht so quargelig, wie sich's anhört, denn es kommen immerhin Texte von Schiller, Lessing (oho!) und Brecht vor, aber auch von Fried (o Jegerl!) und Borchert. Ab 20 Uhr.

Falls es Ihnen zuviel wird: Zur selben Zeit brummt im Schlachthof ein Rockbluespopkonzert mit den Kombos Redline, Artefact und Invaders dahin, welches sich, weil den Marktschreiergoschen schon längst die anständigen Superlative ausgegangen sind, „Bremens 1. Live-Party“ zu nennen nicht zu doof ist.

Am Sonntag nach der Frühmesse haben Sie grad noch Zeit für einen Schnaps und eine Abschweifung ins „Maritim“, wo Ihnen ab 11 Uhr die leibhaftige Dichterin Sarah Kirsch aus ihren Werken vorliest.

Gehen Sie aber lieber nicht um 11.30 Uhr in das Theater am Goetheplatz, und wenn Ihnen noch so sehr der Sinn nach dem „Oper Extra“ namens „Am Ende wird gestorben“ gewesen wär; es fällt nämlich aus.

In punkto Abendgestaltung hätten wir sodann die „Lemonbabies“ zu empfehlen, was eine gereifte Quieksemäderlpopband aus Berlin ist, welche seit Jahren der Sache der Farfisa-Orgel die Treue hält. Zu erleben ab 22 Uhr in der Wüsten Stätte. Oder Sie gehen schon mal vorneweg um 20 Uhr ins Bürgerhaus Weserterrassen, wo Dacapo ein Konzert mit dem „Johan Huizing Kwartet“ abhält. Dieses ist, den Hörproben nach zu urteilen, nichts anderes als die kwartetgewordene Sanftmut und Holdseligkeit. Selbst wenn Huizing persönlich mal ein wenig schriller wird auf seinem Tenorsax, tut er's nur uns zum Gefallen.

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