: Kritik an PDS-Mauer-Erklärung
BERLIN dpa ■ Die Erklärung der PDS zum Bau der Berliner Mauer ist von Politikern anderer Parteien als ungenügend abgelehnt worden. In ihrem gestern veröffentlichten Papier verurteilt die PDS den Mauerbau am 13. August 1961 und bedauert das von ihrer Vorgängerpartei SED begangene Unrecht. FDP-Chef Guido Westerwelle kritisierte, die PDS habe eine „gewundene Erklärung“ zum Mauerbau abgegeben. Teile der Mitgliedschaft wollten das in der DDR begangene Unrecht nicht anerkennen, weil sie selbst an dem Unrecht aktiv beteiligt gewesen seien. Die Grünen-Politikerin Andrea Fischer sagte, die SED-Nachfolgepartei dürfe sich nicht so leicht „rausmogeln“. Der ehemalige Bürgerrechtler und Grünen-Abgeordnete Werner Schulz erklärte, die PDS wolle das SED-Erbe ausschlagen, aber Kasse und Mitgliederkartei behalten. Auch die Gruppe ostdeutscher SPD-Politiker fand die Erklärung ungenügend. Innerhalb der PDS-Parteilinken wird indessen vermutet, dass die Erklärung zu zahlreichen Austritten führen könnte.
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