: Kritik am Pillenpass
BERLIN dpa ■ Der von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geplante Medikamenten-Pass, auf dem sämtliche Medikamente erfasst werden sollen, die ein Kranker einnimmt, stößt sowohl bei Krankenkassen als auch bei SPD und FDP auf massive Kritik. Dagegen äußerten sich Ärzteverbände, Apotheker und Pharmaverbände positiv. Die AOK nannte die Pläne Schmidts einen „Irrweg“. AOK-Vize Rolf Hoberg forderte statt der Karte das „elektronische Rezept“, bei dem die vom Patienten eingenommenen Medikamente auf einem datengeschützten Server liegen sollen, der nur mit Geheimnummer zugänglich gemacht werden kann. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sah auch die Patienten in der Pflicht, ihren Arzt über eingenommene Mittel zu informieren. Nach Schmidts Plänen soll der Pass noch vor der Bundestagwahl 2002 eingeführt werden.
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