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Kritik am Gatt-Kompromiß

■ Bauern- und Verbraucherverbände sind dagegen MIT DEN VERBÄNDEN AUF DU UND DU

Bonn/Osnabrück (ap/afp) — Der EG-Kompromiß zum Abbau der Agrarsubventionen ist beim Deutschen Bauernverband ebenso wie bei Verbraucherverbänden auf Kritik gestoßen. Der Bauernverband hat die Bundesregierung zu Nachverhandlungen aufgefordert. In einem Gespräch mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘ sagte Verbandspräsident Constantin Freiherr Heereman, die Vereinbarung erfülle die Bauern angesichts des diesjährigen Einkommensrückgangs von 25 Prozent mit großer Sorge. „Die Folge ist, daß noch mehr Agrarfabriken entstehen, Kulturlandschaften nicht erhalten werden können, also Erosionen in ländlichen Räumen einsetzen“, betonte Heeremann, der zu der großbäuerlichen Minderheit im Verband gehört. Die Konsequenzen einer solchen Agrarpolitik würden jetzt sehr drastisch in den fünf neuen Bundesländern sichtbar.

Grundsätzlich, so Heereman, tritt auch der Bauernverband für den Abbau von Exportsubventionen ein. Die EG wähle dafür aber den falschen Weg, da sie dieses Ziel über die Preise erreichen wolle. Heereman kündigte an, daß sich seine Organisation sehr intensiv mit den Auswirkungen der Brüsseler Beschlüsse befassen werde, da viele Details wieder im Nebel blieben.

Der SPD-Abgeordnete Jan Oostergetelo warf der Bundesregierung vor, mit dem Kompromiß einer Regelung zugestimmt zu haben, die sich „verheerend für die deutsche Landwirtschaft“ auswirke. Die Subventionen für die Bauern müßten nicht in erster Linie abgebaut, sondern anders und vor allem produktionsneutral eingesetzt werden. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände kritisierte, der Beschluß bedeute für Verbraucher wie Steuerzahler „langfristig noch höhere Belastungen“. Der „geplante Ausbau staatlicher Planwirtschaft“ werde sich auf Dauer nicht auszahlen.

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