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■ taz-internKrimi von Ditfurth?!

Jutta Ditfurth ist bekannt als Politaktivistin, als Gründerfigur der Grünen, als Gegnerin von Joschka Fischer – aber als Krimiautorin? Unvorstellbar. So abwegig, als würde Otto Graf Lambsdorff das Frauenmagazin „Chique – Madame“ herausgeben. Trotzdem: Sie hat's getan, mit allem Drum und Dran: Peng und Puff, geklaute Kinder und Organhandel, Autonome und Sex, Bullen und Pferde, Rechte und Schminke ...

Wie es dazu kam?

Ihre Geschichte hinter der Geschichte:

„Den Krimi hab' ich aus schierem Vergnügen heraus geschrieben. Ich wollte einfach mal was Erzählerisches machen – mal was anderes, als immer in politische Debatten eingreifen.

Ich wollte mit der Sprache spielen, zeichnen – ich male ja auch gern. Einfach erzählen können, ohne mich disziplinieren zu müssen. Ein Buch, ganz ohne Fußnoten.

Natürlich sind in „Blavatzkys Kinder“ Recherchen von mir eingeflossen, Dinge beim Organhandel, von denen ich weiß, daß sie passieren – Dinge, die ich aber nicht beweisen kann.

Alle, die die Druckfahne gelesen haben, fragen mich, ob ich darin vorkomme. Das ist natürlich Quatsch. Aber es kommen natürlich Typen vor, die ich aus dem Alltag kenne, gebrochene Staatsanwälte etwa, die es im Apparat gibt – gerade hier in Frankfurt, wo die Korruption so viele aufregt.

Die Idee zum Krimi kam mir vor zwei Jahren, im Winter, bei einer Wanderung auf der Insel Amrum: Die Eso-Szene, die Fascho-Szene – vieles ging mir durch den Kopf. Es hat dann zwei Jahre gedauert, bis ich den Stoff so im Griff hatte, daß ich ihn aufschreiben konnte. Dann ging es ganz schnell, wie von selbst: Ich habe keine Schreibhemmungen, nie Angst vorm weißen Blatt. Bei dem Krimi war es sogar so, daß ich frühmorgens aufgestanden bin, ich konnte es kaum erwarten, an dem Schreibtisch zu sitzen und loszulegen – ich bin meinen Figuren regelrecht hinterhergerannt."

Jutta Ditfurth: „Blavatzkys Kinder“. Der Sommerkrimi in 43 Folgen. Ab heute in der taz. Wo denn sonst?

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