: Krieg mit NVA-Jets?
■ Verteidigungsministerium dementiert Einsatz von NVA-Bombern in Kroatien
Bonn/Zagreb (AP/dpa/taz) – Das Bundesverteidigungsministerium hat gestern einem vorab veröffentlichten Bericht des ARD- Magazins „Monitor“ widersprochen, wonach Kampfflugzeuge vom Typ MiG-21 aus DDR-Beständen von kroatischen Streitkräften eingesetzt worden seien. Es seien keine DDR-Bestände nach Ex-Jugoslawien geliefert worden. Nach Recherchen des Magazins sollen die Flugzeuge vom ehemaligen NVA-Jagdgeschwader 8 stammen. Dies belegten Detailfotos, die auf dem kroatischen Fliegerhorst Zagreb-Pleso aufgenommen worden seien.
Die Präsidenten von Bosnien, Kroatien und Serbien haben nach indonesischen Angaben eine Einladung von Präsident Suharto zu Gesprächen in Jakarta angenommen. Im Belgrader Außenministerium hieß es, man sei nicht informiert.
Die Vertreibung der Kroaten aus dem nordbosnischen Banja Luka ist nahezu abgeschlossen. Insgesamt seien 11.500 Menschen von den bosnischen Serben vertrieben worden, sagte UN-Sprecher Chris Gunness gestern in Zagreb. Nach Angaben Gunness' halten die Plünderungen in der von den Kroaten zurückeroberten Krajina weiter an. Dies wurde von Bosniens Außenminister Mate Granić, der sich zu einem offiziellen Besuch in Wien aufhielt, mit Ausnahme von „Einzelfällen“, abgestritten. Er vermied eine Stellungnahme zu einem Brief von Bundesaußenminister Kinkel, der Kroatien laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung entschieden vor einer „ethnischen Bereinigung“ gewarnt haben soll. Über 600 Serben, die sich im UN-Camp in Knin aufhalten, sollen am Samstag aus Kroatien ausreisen dürfen.
In einem Bericht an den Sicherheitsrat hat der UN-Generalsekretär gestern die Reduzierung der UN-Soldaten in Kroatien auf 2.500 Mann gefordert. Die zwei Bataillone sollen im serbisch-kontrollierten Ostslawonien stationiert werden. Derzeit stehen noch rund 14.000 UN-Soldaten in Kroatien
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