: Krieg in der Wüste von Tschad und Sudan
Paris/Berlin (afp/taz) — Schwere Kämpfe toben seit Samstag nach Angaben der tschadischen Regierung im Nordosten des Landes an der Grenze zum Sudan. Die tschadische Botschaft in Paris veröffentlichte im Anschluß an eine Sondersitzung des tschadischen Kabinetts ein Kommuniqué, nach dem Soldaten der „Islamischen Legion“ von sudanesischem Boden aus Heeresverbände des Tschad angegriffen hätten. Der Sudan und Libyen hätten gemeinsam das Ziel, den Tschad zu destabilisieren, erklärte die Regierung. Angaben über Verluste wurden nicht gemacht.
Die Existenz einer von Libyens Staatschef Gaddafi unterstützten „Islamischen Legion“, die vom Sudan aus den Tschad destabilisieren soll, wird seit längerem immer wieder von der tschadischen Regierung unter Hissein Habre behauptet. Tatsächlich befindet sich Präsident Habre seit mehr als einem Jahr im Kampf gegen einen früheren Mitstreiter, den ehemaligen Stabschef der Regierungsarmee Idriss Deby. Dieser hält sich seit April 1989 im Sudan auf und führt dort eine Oppositionsgruppierung namens „Patriotische Kraft der Wohlfahrt“. Mit bewaffneten Einheiten kämpft er überdies gegen seine einstige Armee und greift regelmäßig aus der sudanesischen Provinz Darfur tschadische Grenzposten an. Im März dieses Jahres waren tschadische Truppen nach solchen Angriffen 300 Kilometer weit auf sudanesisches Territoritum vorgedrungen. D.J.
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