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Archiv-Artikel

Krieg im Hochhaus

Aus Fehlern dürften Berlins Stadtplaner nur selten lernen. Lieber als Wohnhäuser, in denen sich Menschen wohl fühlen können, baut man Bürogebäude oder kalte Wohnsilos. Das hat sich auch im Jahr 2013 noch nicht geändert – zumindest nicht im Hörspiel „Hochhaus“, das Paul Plamper nach dem gleichnamigen Roman von James Graham Ballard erarbeitet hat. Heute wird „Hochhaus“ zum ersten Mal in Berlin aufgeführt, im Hebbel am Ufer. Dort entfalten unter anderen Birgit Minichmayr, Martin Wuttke und Milan Peschel zu einem Soundtrack von Schneider TM ein Horror-Szenario. Im höchsten Wohnhaus Europas von Stararchitekt Philip Del Ponte soll es den Bewohnern an nichts fehlen – von Läden und Banken über Sportanlagen bis zum Kinderspielplatz auf dem Dach ist alles vorhanden. Als eines Tages aber ein Mensch aus dem Hochhaus stürzt, wird die moderne Groß-WG zum Biotop für primitive Lebensformen. Hierarchiekämpfe zwischen Penthouse-Bewohnern und jenen aus dem Pavement brechen aus und Kämpfe werden zwischen Stuhlbarrikaden geführt – bis sich niemand mehr aus der Wohnung traut.

„Hörspielzentrale 10 – Hochhaus“: 11. Dezember, 20 Uhr, HAU 2, Hallesches Ufer 32