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Krawalle und Schuldzuweisungen

Asylsuchende, die in Harburg ein Flüchtlingsschiff bewohnen, werfen der Polizei vor, einen Besucher nicht zielstrebig vor dem Ertrinken gerettet zu haben. Der 17jährige Jude Abubakar aus Sierra Leone wurde am Donnerstag ungefähr 45 Minuten nach einem Sprung aus dem Fenster ins Hafenbecken tot von Tauchern geborgen, in seiner Nähe sei Kokain gefunden worden (taz berichtete). Bis in die frühen Morgenstunden sei es immer wieder zu Krawallen im Bereich der Wohnschiffe gekommen, so die Polizei.

Die Wasserschutzpolizei, die bereits nach einer Minute am Unglücksort eingetroffen war, hatte mit „Grundgreifhaken“ nach dem Vermißten gesucht. Auf einen eigenen Tauchversuch im Brackwasser des Hafenbeckens habe sie verzichtet, da sie – zumal ohne entsprechende Ausrüstung – keine Chance auf Erfolg erkennen konnte, erklärt Polizeisprecher Hartmut Kapp.

Bewohner des Schiffes berichten, daß einige Zeit lang noch Luftblasen aus dem drei Meter tiefen Becken aufgestiegen seien. Taucher erreichten den Unglücksort nach einer halben Stunde per Hubschrauber. Als Polizisten vom Landeskriminalamt Spuren sichern wollten, so der Polizeisprecher, hätten ihnen die aufgebrachten Afrikaner den Zutritt verweigert. Die Ermittlungen sollen fortgesetzt werden. jo

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