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Kraftsprüche für Heitmann

■ Unionsmann staucht Kritiker zusammen

Berlin (AP/AFP) – Der brandenburgische CDU-Generalsekretär Thomas Klein hat in einem Brief den Heitmann-Kritikern in der eigenen Partei, darunter namentlich Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Heiner Geißler, Else Ackermann und Immo Lieberoth, vorgehalten, die Kandidatur „auf heuchlerische und unappetitliche Weise sabotieren“ zu wollen. Wer sich daran beteilige, „vergreift und versündigt sich auch an der Vollendung der deutschen Einheit“. Es sei verdienstvoll, daß Heitmann „das lückenlose Karrierestreben vieler Frauen in Frage“ stelle.

Ein neues Beispiel für Heitmans Denken machte der Kulturdezernent von Torgau inzwischen bekannt. Als Vereinsmitglied des Torgauer „Dokumentations- und Informationszentrum Fort Zinna- Brückenkopf“ habe Heitmann 1992 erklärt, die DDR-Geschichte sei „wichtiger als die Zeit vor 1945, das müssen Sie verstehen“. Die NS-Wehrmacht hatte in Torgau mehrere tausend Menschen, darunter zwangsrekrutierte Wehrmachtssoldaten aus anderen Ländern, unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangengehalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die sowjetische Rote Armee zwei Gefängnisse als Internierungslager genutzt.

Die FDP-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Hildegard Hamm-Brücher, zeigte sich erstaunt, „daß die FDP sofort wieder eingeknickt ist und nach einem Konsenskandidaten ruft, seit in der CDU Stimmen gegen Heitmann laut wurden“.

Als „Dolchstoßlegende“ bezeichnete sie Vorwürfe der Union, sie habe sich 1989 gegen die Massenflucht von damaligen DDR- Bürgern in bundesdeutsche Botschaften ausgesprochen.

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