: Kräftige Einnahmen dank Währungsunion im Betrugsgeschäft
Berlin/Bonn (ap) — Die Berliner Justiz hat ein großangelegtes Betrugsgeschäft in Höhe von rund einer halben Milliarde Mark im Zusammenhang mit der D-Mark-Einführung in der ehemaligen DDR aufgedeckt. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin und die Deutsche Außenhandelsbank in Berlin bestätigten am Dienstag weitgehend einen entsprechenden Bericht des „Stern“. Die mutmaßlichen Betrüger mißbrauchten dabei eine Regelung, wonach die in Geschäften zwischen der DDR und anderen Staatshandelsländern üblichen Transferrubel in D-Mark umgetauscht wurden, soweit die Verträge vor der D-Mark- Einführung am 1. Juli abgeschlossen wurden. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie führe mehrere Ermittlungsverfahren gegen eine größere Zahl von Beschuldigten, denen Betrug zum Nachteil der deutschen Außenhandelsbank AG (DABA) in einem Umfang von 500 Millionen Mark vorgeworfen werde. Bei mehreren Banken sowie in Form von Bargeld seien mittlerweile rund 257 Millionen Mark beschlagnahmt worden, sagte Justizsprecherin Jutta Burghart. Vier Personen befänden sich in Haft. Die Außenhandelsbank bestätigte, bei ihr seien weitere 200 Millionen Mark aus diesen Betrugsgeschäften eingefroren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen