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Konvois beschossen

■ Bosnien: Kämpfe an allen Fronten

Sarajevo (AFP) – In Bosnien- Herzegowina sind erneut zwei Hilfskonvois beschossen worden. Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) teilte gestern in Medjugorje mit, ein IKRK-Konvoi sei bei der Einfahrt in den muslimischen Teil Mostars am Dienstag offenbar von Kroaten beschossen worden. In Sarajevo sagte der Sprecher der UN-Schutztruppen (Unprofor), Bill Aikman, bei Districa in Zentralbosnien sei eine von der Unprofor eskortierte Kolonne mit einer Rakete beschossen worden. Bei beiden Zwischenfällen wurde niemand verletzt.

An nahezu allen Fronten, vor allem in der Hauptstadt Sarajevo, dauerten unterdessen heftige Kämpfe an. In mehreren Stadtvierteln Sarajevos kam es nach Angaben Aikmans auch in der Nacht und gestern zu heftigen Kämpfen zwischen den mehrheitlich muslimischen bosnischen Regierungstruppen und Einheiten der bosnischen Serben.

Auch in Zentralbosnien war die Lage sehr gespannt. Bosnische Kroaten führten nach Angaben Aikmans heftige Bombenangriffe auf Gornji Vakuf. Auch bei Visoko und Kiseljak sei es zu Artilleriegefechten gekommen. Als weitere Kampfzonen nannte Aikman die Gegend um Sapna und Olovo in Nordbosnien sowie das südbosnische Mostar. Aus der bosnischen Hauptstadt Sarajevo wurden unterdessen nach UN-Angaben insgesamt 19 Menschen evakuiert, die zur Behandlung nach Finnland und Österreich gebracht werden sollen.

Am Flughafen von Sarajevo sollten der bosnische Ministerpräsident Haris Silajdžić und der „Parlamentspräsident“ der bosnischen Serben, Momcilo Krajišnik, nach Angaben der Belgrader Nachrichtenagentur Tanjug noch im Laufe des gestrigen Mittwochs zu weiteren Gesprächen über die zukünftige Grenzziehung zusammentreffen.

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