: „Konversion nur halbherzig“
■ Arbeitnehmerbank: Umqualifizierung blockiert und verschlafen
Bremer Unternehmen der Rüstungsindustrie haben in den letzten Jahren „nur halbherzig“ in neue Märkte und zivile Produkte investiert. Diese Bilanz zog am Freitag die Bremer Arbeitnehmerbank Rüstungskonversion, ein Zusammenschluß von Gewerkschaften und Betriebsräten. In den letzten fünf Jahren sei die Zahl der Rüstungsarbeitsplätze zwar von 6 000 auf etwa 4 000 gesunken. Von der Differenz von 2 000 Arbeitsplätzen seien jedoch nur 650 in zivile Arbeitsplätze konvertiert, 1 350 dagegen ersatzlos abgebaut worden.
„Wir stellen fest: Konversion hat stattgefunden, aber die Bereitschaft der Unternehmen ist enttäuschend“, erklärte der Sprecher der Arbeitnehmerbank, Carsten Sieling. Rund zwölf Millionen DM standen den Bremer Unternehmen aus Konversionsfonds zur Verfügung. Von den 650 konvertierten Arbeitsplätzen sind 270 mit öffentlicher Förderung gerettet worden.
Künftiger Schwerpunkt der Konversion solle die Umqualifizierung der Arbeitnehmer sein. Bislang habe Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) eine solche Konversion „blockiert“, die Arbeitssenatorin Sabine Uhl (SPD) dagegen „verschlafen“. Die Bremer DGB-Vorsitzende Helga Ziegert forderte die Unternehmen auf, mehr in die Konversion zu investieren.
dpa
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